16.06.2010, 19:30 Uhr
Johann Wolfgang von Goethe
Mit Anfang Zwanzig verfasste Goethe als junger ‚Stürmer und Dränger’ seine erste Version des Faust-Stoffes. Noch fehlen das „Vorspiel auf dem Theater“, Hexenküche und Walpurgisnacht, doch schon hier bedient sich Faust der Mittel Mephistos, um sich an den „Quellen des Lebens“ zu berauschen und die Grenze zwischen Gut und Böse zu erkunden. Die Gretchentragödie ist das Zentrum des „Urfaust“ – in kraftvoller, emotional aufgeladener Prosa entwirft Goethe eine Bilderfolge des Begehrens und der Folgen von der Verführung der jungen Frau durch Faust mithilfe Mephistos bis zur Tötung des Neugeborenen durch Margarethe und zu ihrer Selbstanklage im Kerker.
Goethe griff beim Schreiben den realen Fall der Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt auf, die 1772 in seiner Geburtstadt Frankfurt hingerichtet wurde. Goethes Manuskript ging verloren, überliefert wurde das Stück in einer Handschrift der Weimarer Hofdame Luise von Göchhausen, angefertigt ca. 1776 und im Nachlass der Familie 1887 entdeckt, 55 Jahre nach Goethes Tod.
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