Leben Eduards des Zweiten von England - Von Bertolt Brecht in Zusammenarbeit mit Lion Feuchtwanger, nach Christopher Marlowe

02.11.2021, 19:00 Uhr

Foto/Bild von reservix

Dies ist die tragische Geschichte einer großen Liebe zwischen zwei Männern: Eduard II., König von England (1284-1327) und Gaveston, seinem "Günstling". Ihre Liebe steht jedoch unter keinem guten Stern unter den Augen des strengen Hochadels und der unglücklichen Königin Anna, die lange bedingungslos zu ihrem Ehemann steht, um dann mehr und mehr an dieser Männerliebe zu zerbrechen.

Und hier beginnt die zweite Geschichte: die Leiden Eduards des Zweiten von England.

Darin geht es um nichts weniger als um Königsmord - ein Krimi, an dessen Anfang die Ermordung Gavestons steht. Darauf folgt die fürchterliche Rache Eduards, der alle Peers hinrichten lässt und nur Mortimer aus einer selbstzerstörerischen Laune heraus, am Leben lässt. Ein fataler Fehler, wie sich zeigen wird, denn dieser wird zum machtbesessenen Intriganten. Eduards Passionsgeschichte findet ihr klägliches Ende in der Kloake von London. Gefoltert, gedemütigt und bis zum Halse in den Fäkalien seines Volkes stehend, weigert er sich bis zum Ende, die Krone abzulegen und bezahlt diesen Entschluss mit seinem unglücklichen Leben.

Dieses selten gespielte Drama behandelt mit einer heute noch aktuellen und überraschend modernen Fabel die Unmöglichkeit, in gewissen gesellschaftlichen Zwängen seine sexuelle Orientierung auszuleben, ohne dafür an den Pranger gestellt zu werden. Ein Stück über Männer, die keine "echten Männer" sein können, über Frauen, die von Opfern zu Tätern mutieren und über Politiker, die zu Tyrannen werden.

Anlässlich seiner ersten Regiearbeit 1924 an den Münchner Kammerspielen schrieb Bertolt Brecht zusammen mit Lion Feuchtwanger dieses Drama nach Christopher Marlowes Historie von 1592. Bereits mit diesem frühen Werk zeigt Brecht wesentliche Elemente epischen Theaters.

Das NEUE GLOBE THEATER, 2015 in Potsdam gegründet, wird Bertolt Brechts "Leben Eduards des Zweiten von England" zeitlich und räumlich im Hier und Jetzt verorten, wie schon im elisabethanischen Theater üblich: Auch damals spielte man in den Kostümen der Zeit und in nur angedeuteten Bühnenbildern, die den Zuschauern die Übertragung in die Gegenwart erleichtern sollten.

Diese Veranstaltung ist auch ein Angebot zur Vertiefung des Deutsch- und Literaturunterrichts der weiterführenden Schulen.

Kostenfreier Einführungsvortrag im Saal Bever um 18:15 Uhr

Foto: Philipp Plum

Location:
Stadthalle Beverungen
Kolpingstraße 5
37688 Beverungen

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