Hesen Kanjo (Syrien) – Virtuose auf dem Qanun

09.10.2015, 20:00 Uhr

Qanun spielen ist für Hesen Kanjo nicht einfach nur Leidenschaft. Es ist seine Profession.

Der kurdische Qanun-Spieler aus Aleppo ist ein Meister auf der arabischen Zither. Er gilt als Perfektionist und hat sich mit der Zeit eine ganz individuelle Spielweise auf dem Qanun angeeignet. Die gängige Spielweise mit zwei Fingern hat er so ausgebaut, dass er mit allen zehn Fingern zupft. So hat er den ganz eigenen „Kanjostil“ entwickelt. Dieser ermöglicht ihm ein temporeiches Spiel sowie eine größere künstlerische Freiheit, die in seinen Eigenkompositionen besonders deutlich wird.

Im Alter von elf Jahren nahm Hesen Kanjo Akkordeon- und später Saz-Unterricht. 1987 bestand er die Aufnahmeprüfung am Arabischen Musikinstitut in Aleppo und lernte bei Bessill Mallah die Kunst des Qanun-Spiels. Bereits in den Jahren des Unterrichts arbeitete Hesen Kanjo an der Weiterentwicklung der traditionellen Qanun-Spielweise.

1996, im Alter von 22 Jahren, wanderte der Musiker nach Deutschland aus, was auch entscheidende Konsequenzen für seine Kompositionen hat: orientalische Einstimmigkeit, in welcher die Melodie von der Begleitung variiert wird, mischt sich mit europäischer Mehrstimmigkeit, mit gegriffenen Akkordfolgen.

Das Programm von Hesen Kanjo besteht aus Eigenkompositionen, Stücken aus dem Irak und der Türkei, arabischer und kurdischer Musik und dazwischen Astor Piazzollas „Liber Tango“ und der Csardas aus der Operette.

Neben seinen Soloauftritten gibt Hesen Kanjo Konzerte mit kurdischen Künstlern. Musikalisch bewegt sich der Musiker überwiegend in der orientalischen klassischen Musik. Künstler wie Jemil Beshir, Abdel Fatah Minsi und Muhemed Atiya haben ihn auf seinem Weg musikalisch beeinflusst.

Location:
Hangar 21
Charles-Lindbergh-Ring 10
32756 Detmold
Tel.: 05231-977920