Faust

02.10.2015, 19:30 Uhr

Premiere

Goethes »Faust« gilt nicht nur den Deutschen als bedeutendes literarisches Werk. Der Text ist eine der meistübersetzten Dichtungen überhaupt, der man allenfalls Dantes »Divina Commedia«, die »Odyssee« Homers oder die Dramen Shakespeares zur Seite stellt. Und es war nach der Bibel der am weitesten verbreitete Text in deutschen bildungsbürgerlichen Hausbibliotheken, als man noch las oder Bücher zu Hause aufbewahrte. Bis heute werden markante Zeilen aus dem Text weiterhin gerne in Feiertagsreden eingewoben: Es wird allerdings etwas Bekanntes beschworen, das tatsächlich in vielen Belangen unbekannt ist. Denn es dürfte lediglich eine verschwindende Minderheit sein, die das komplexe Werk in vollem Umfang erschlossen hat. Dabei faszinieren viele Komponenten des Faust-Stoffes, die Goethe über Jahrzehnte zur Weiterarbeit inspirierten, weiterhin, lohnt die intensive Auseinandersetzung mit einem Protagonisten, der sein Wissenwollen über das Schicksal anderer stellt. Goethe konfrontiert uns durchaus drastisch mit einer Figur, die das allgemeine Regelwerk des Lebens durchbricht, einem Selbstsüchtigen, dessen Erkenntnisdrang kein anderes Ich neben sich duldet. Faust ist ein Nomade der Entgrenzung in Gefühl, Trieb und Wissenschaft. Um Normalität, bürgerliche Moral und Gesetze schert der Neuerer und Eroberer sich nicht. Eine solche nahezu unbeschränkte Autonomie fordert heraus, die Optionen, verbrecherischen Widersprüche und verteufelten Abgründe der ‚faustischen‘ Lebenshaltung neu zu befragen.

Location:
Landestheater
Theaterplatz 1
32756 Detmold
Tel.: 05231-97460

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Weitere Informationen finden Sie unter: www.landestheater-detmold.de

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