Sinfoniekonzert 2015

23.06.2015, 19:30 Uhr

In der sogenannten „Tauwetter-Periode“, nach Stalins Tod und dessen restriktiver Kulturpolitik, komponierte Schostakowitsch 1959 das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur und widmete es seinem Schüler und Freund Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch, der damals in der Sowjetunion noch offizielle Anerkennung genoss und erst ab 1974 als Dissident geächtet wurde. Noch unter Stalin hatten bedeutende Teile von Schostakowitschs Kompositionen als „volksfremd und formalistisch“ gegolten – sein Cellokonzert gilt auch als musikalische Abrechnung mit dem vereinheitlichenden und naiven Kunstgeschmack des Diktators.

Ein in den Innenteilen tief gehendes, emotional von großer Anteilnahme erfülltes Werk, in den Ecksätzen von konzertantem Schwung und – einem zum Teil bissigen – Humor geprägt, und trotz der eher kleinen Orchesterbesetzung (Holzbläser, Horn, Schlagwerk, Streicher und Celesta) von symphonischem Zuschnitt.

Mit Stephan Koncz konnte das Landestheater Detmold einen international gefragten Cellisten gewinnen. Koncz begann als Achtjähriger ein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in seiner Heimatstadt Wien, im Jahr 2000 wechselte er zu Róbert Nagy ans Wiener Konservatorium und belegte von 2002 an auch die Fächer Komposition und Dirigieren an der Universität seiner Heimatstadt. Meisterkurse bei Daniel Barenboim, Steven Isserlis, Heinrich Schiff, Olaf Maninger, Tamás Varga sowie kammermusikalische Aktivitäten mit Julian Rachlin,

2006 wurde Stephan Koncz Stipendiat der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker. Der Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe ist als Solist und Kammermusiker. Seine Position als Solo-Cellist im Verbier Festival Chamber Orchestra hat zu einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Geiger Maxim Vengerov geführt. Mit Beginn der Spielzeit 2010/2011 wurde Stephan Koncz, der zuvor zwei Jahre Mitglied des Wiener Staatsopernorchesters war, in die Cellogruppe der Berliner Philharmoniker aufgenommen.

Die 4. Symphonie ist meinem Wesen entsprungen und mit echter Inspiration vom Beginn bis zum Ende geschrieben, mit Liebe und glühender Begeisterung, es ist darin kein Strich, der nicht meinen aufrichtigsten Gefühlen entstammt“, schrieb Peter Tschaikowski an Nadeshda von Meck, der er die 1877/78 entstandene Symphonie gewidmet hatte. Tschaikowski möchte das Werk als musikalische Reflektion seiner persönlichen Gefühle und Empfindungen verstanden wissen, wobei er einschränkend hinzufügte, dass es sich bei seinen Äußerungen lediglich um den Versuch handle, „die unklaren Gefühle zu beschreiben, die einen beim Komponieren bewegen.“ So bilden diese Beschreibungen Tschaikowskis denn auch weniger ein konkretes Programm, als vielmehr die Zuordnung verschiedener Begriffe wie „Schicksal“, „Hoffnungslosigkeit“, „Freude“ oder „Glück“ für bestimmte musikalische Themen, aus denen sich eine biographisch grundierte Folge von aufeinander bezogenen Gefühlszuständen ergibt.

Location:
Konzerthaus der Hochschule für Musik Detmold
Mozartstraße
32756 Detmold

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